… dann ist wohl Schuleinführung mit Lehrertheater an der Kaleidoskop-Schule.
Autorin: Bianca Poggel (Jaguar- und jetzt auch Adler-Mama)
Am 24.08.2013 gegen halb elf an einem sonnigen Samstagmorgen ist es endlich soweit: Die Einschulung unserer jüngsten Tochter Anni steht unmittelbar bevor. Sichtlich aufgeregt begeben wir uns auf den Weg zur Feier. Freundlichkeit an jeder Ecke: Schilder und Lotsen, damit wir uns nicht verirren, und überall aufmunternd lächelnde Lehrer und Hortner. In der Turnhalle angekommen wird Anni sofort eine Hand gereicht, ihre Lehrerin Frau Kreubel, die sie schon beim Schnupperunterricht kennengelernt hat, begrüßt sie und bringt sie zu ihrem Platz.
Die Lehrer – entweder als Schweinchen mit rosa Ohren und Ringelschwänzchen ausgestattet oder als prachtvoller Chor aufgestellt – beginnen mit dem Theaterstück. „Ein Schweinchen, ein Schweinchen, hat nicht nur dicke Beinchen, es ist auch klug und schlau, ja, ja, öff öff, genau…“ war der Ohrwurm, der uns noch den ganzen Nachmittag nicht verlassen sollte.
Erzählt wird die Geschichte, die zwei Schweinchen (Frau Bolick und Frau Scheika) ihrem Onkel Eberhardt (Herr Westerboer) entlocken, als sie ein altes Fotoalbum finden. Es dauert nicht lang, da erscheint er: Der Wolf! Aufgeregte Schweinchen auf der Bühne. Vor uns drehen sich alle Zuschauer um. Ein cooler Wolf mit Kopfhörern und Kette legt seine erstaunlich flauschige Pranke auf meine Schulter. Als ich mich nun endlich umdrehe, sehe ich ihm mitten in den Rachen (oje, der Wolf hatte Herrn Flämmich verschluckt). Er saust durch das Publikum und widmet sich – nach einem Rap – bald den Schweinchen und dem Umpusten der Stroh- und Holzhäuser. Dann holt er sich aber eine Brandblase am Popo, als er durch den Schornstein des stehengebliebenen Backsteinhauses will, und so kommt es zum Happy End für die Schweinchen (Frau Steinbach, Frau Schmeiser, Frau Krautwurst und als Mama-Schwein: Frau Klauer). Welch ein Glück! Nicht mal ein Wolf kann diesen wichtigen Tag ruinieren.
Die Schulanfänger dürfen nun mit nach draußen gehen und ihren Zuckertütenbaum gießen. Die Zuckertüten, die daran hängen, sind tatsächlich sehr mickrig. Jede kleine Hand kann eine große Hand ergreifen. Kein Kind fühlt sich verloren. Dass die Lehrer und Pädagogen sich auf die neuen Kinder freuen, kann man deutlich spüren. Für uns als Eltern wirklich ein sehr gutes Gefühl, wenn das Kind so willkommen ist und begeistert aufgenommen wird. Und noch schöner, wenn die Kinder dann lächelnd und entspannt dem Neuen entgegensehen.
Nach einer kleinen Runde im Erzählkreis, in der jedes Kind seinen Schulranzen zeigen darf und eine Geschichte vorgelesen wird, kehren alle Kinder zurück aus ihren Klassenräumen. Und tatsächlich: Das Gießen hat geholfen. Eltern, Großeltern und Kinder stehen in der Nähe des Zuckertütenbaumes und bestaunen die Ernte. Viel zu riesig um noch von den Ästen getragen zu werden, liegen die Zuckertüten der Schulanfänger nach Gruppen sortiert unter dem Baum.
Mit viel Witz und Charme werden die Zuckertüten überreicht. Frau Kreubel sucht auf den Zuckertüten nach dem großen FR für „Frau Kreubel“, Frau Koch mag lieber nicht die rosafarbene haben und letztlich bekommt dann doch jedes Kind eine eigene Zuckertüte.
Ein spannender Tag ist geschafft. Jetzt geht es zur Feier mit Familie und Freunden. Annis Gesicht entspannt sich. „Mama, ich liebe Schuleinführungen. Wann ist denn die nächste für mich?“