Das vollständige Konzept der Kaleidoskop Schule wird momentan überarbeitet.
Einen Einblick in unsere Arbeitsweise erlaubt Ihnen auch das folgende Kurzkonzept.
Schule als Gemeinschaft
Wir halten das gemeinsame Lernen in einer Schule für alle Kinder, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, ihren kulturellen Hintergründen und ihrer Begabung für pädagogisch und gesellschaftlich wertvoll. Zur Entwicklung von Toleranz und Offenheit bedarf es des Erlebens der menschlichen Vielfalt. Deshalb können an unserer staatlichen Schule alle Schulabschlüsse des Freistaates Thüringen erworben werden. Der Unterricht erfolgt in Lerngruppen ohne äußere Differenzierung, wobei die Individualisierung von Lernprozessen des Einzelnen im Mittelpunkt steht.
Schule als Lern- und Lebensraum
Schule ist ein Ort, an dem Kinder einen Großteil ihres Tages verbringen. Neben dem Lernen des Schülers ist der Schulalltag durch Aktivitäten strukturiert, die für das Leben insgesamt grundlegend sind: das Gespräch, das Spiel, die Arbeit und die Feier.
Uns ist es besonders wichtig, an unserer Schule den Raum für vertrauensvolle und authentische Beziehungen, lebensnahes Lernen, Kreativität, Fantasie und schöne Erlebnisse zu schaffen. Eine Konsequenz daraus ist, dass die Schule als (teilgebundene) Ganztagsschule konzipiert ist.
Die Jahrgangsmischung
Unsere Schüler lernen in jahrgangsübergreifenden Gruppen. In den Untergruppen sind die Schüler der Jahrgänge 1-3, in den Mittelgruppen die Schüler der Jahrgänge 4-6 und in den Obergruppen die Schüler der Jahrgänge 7-9 zu Stammgruppen zusammengefasst. Das Lernen in solch einer Umgebung vermeidet feste Platzierungen. Die Schüler arbeiten motivierter, weil die Lernsituation weniger durch Konkurrenzdruck belastet wird.
Weitere Stärken des jahrgangsübergreifenden Unterrichtens:
- Das Lernen in einer solchen altersgemischten Gruppe kommt dem Bedürfnis der Kinder entgegen, sich aneinander zu orientieren und voneinander zu lernen.
- Das Lernen jedes einzelnen Kindes ergibt sich aus dessen spezifischem Entwicklungsstand und unterliegt keiner altershomogenen Norm.
- Die Verschiedenheit der Kinder in ihren Fähigkeiten weckt Neugier und Lust, bisher unbekannte Dinge zu entdecken und zu lernen.
- Jeder Schüler ist in der Lerngruppe immer wieder jüngeres, mittleres und älteres Kind.
- Durch Empfangen und Geben vielfältiger Unterstützung und Erfahrung reifen die Kinder zu selbstverantwortlichen Persönlichkeiten.
Öffnung des Unterrichts – Ich kann! statt Du sollst.
Lernen ist ein lebendiger und individueller Prozess. Die Kinder lernen in heterogenen Lerngruppen und folgen ihrem individuellen Lerntempo und Leistungsvermögen. Lernformen wie freies Arbeiten und fächerübergreifende Projektarbeit in der Schule und an außerschulischen Lernorten fördern selbstbestimmtes Lernen. Durch diese Formen werden die Schüler zunehmend befähigt, ihren Lern- und Entwicklungsstand selbst einzuschätzen sowie weiterführende Ziele bzw. nächste Schritte zu formulieren. Dabei lernen sie immer stärker, Verantwortung für ihren Lernprozess zu übernehmen. Das eigenverantwortliche Festlegen von Lernzielen ist eine zentrale, wenn nicht die wichtigste Motivation.
Grundlage dafür sind die Lehrpläne des Freistaates Thüringen. Pädagogen sind an unserer Schule aufmerksame Beobachter und Begleiter der Lernprozesse. Durch die Selbsttätigkeit der Schüler sind sie in der Lage, Probleme zu erkennen sowie Hilfe und Anregungen für einzelne Schüler oder größere Lerngruppen zu geben. Die Pädagogen stellen vorbereitend differenzierte Lernzugänge und Schwierigkeitsgrade bereit und können dabei sowohl außerordentlich leistungsstarke als auch –schwache Schüler berücksichtigen.
Partizipation
Demokratieentwicklung an unserer Schule betrifft alle Beteiligten: Kinder, Pädagogen, Eltern und weiteres Personal der Schule. Für echte Teilhabe ist es wichtig, geeignete Strukturen, Haltungen und Methoden zu entwickeln und zu leben, damit wir alle an unserem jeweiligen Platz Entscheidungen mit treffen und damit Verantwortung für unsere Schule übernehmen können.
Elternmitarbeit in der Schulgemeinschaft
In unserer Schule verflechten sich Beziehungen zwischen Kindern, Pädagogen, Eltern und weiteren Mitarbeitenden. Damit Schule gelingen kann, sind alle Beteiligten gefragt. Gemeinsam entwickeln wir Möglichkeiten für Elternengagement. Jedes Einbringen von Interessen, Fähigkeiten und Ideen der Eltern in den Schulalltag ist ein wichtiger Beitrag. Gegenwärtiger Schwerpunkt ist die Beteiligung am Prozess der Schulentwicklung.
Bewertungskultur
Bewertung erfolgt bei uns im Sinne einer lernfördernden und den Entwicklungsverlauf berücksichtigenden Rückmeldung. Deshalb gibt es bei uns bis zum Ende des 6. Schuljahres keine Ziffernoten, sondern schriftliche Einschätzungen und Zeugnisse in Briefform. Damit soll die Freude am selbstbestimmten und motivierten Lernen erhalten werden. Die genannten Schwerpunkte sind Bestandteil der Jenaplan-Pädagogik.
Stand: August 2015